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Die Frage, die am wenigsten zielführend ist, lautet: "Was wollte der Künstler uns damit sagen?"
Diese Frage impliziert eigentlich, dass der Künstler etwas anderes sagen wollte als das, was er bereits ausgedrückt hat. Bereits als Kind liebte ich es, mir vorzustellen, wer ich gerne gewesen wäre. Oft tauchte ich in eine Fantasiewelt ein, begleitet von Musik, und stellte mir vor, wie ich meinen zukünftigen Kindern mein bisheriges Leben durch Fotoalben, Zeichnungen, Bilder, Videos usw. näherbringen würde. Liegt hier meine eigentliche Motivation, Bilder zu malen? In Anbetracht der aktuellen ökologischen Krisen, insbesondere der Herausforderung der Klimakatastrophe, frage ich mich fast täglich, ob es überhaupt sinnvoll ist, Kunst zu schaffen? 

Wäre es zum Beispiel nicht sinnvoller, mitzuhelfen, unseren sterbenden Wald wieder aufzuforsten? 

Der Erfolg auf dem Kunstmarkt scheint auf jeden Fall gesellschaftliche Akzeptanz zu garantieren, jedoch ist dieser Markt stark von externen Einflüssen und kapitalistischen Logiken geprägt, die wenig mit eigentlicher Kunst zu tun haben. Die Diskussionen um den Kunstmarkt fokussieren oft auf Wirtschaftlichkeit und vernachlässigen dabei die künstlerischen Aspekte. Letztendlich wird die ökonomische Frage jedoch zu einer Frage über die Natur der Kunst selbst. 

Man könnte es auch so formulieren, dass die Bewertungskriterien vom Regime in den Markt gewandert sind und keine Kunstkritik mehr existiert, da der Markterfolg das alleinige Maß für die Wertschätzung künstlerischer Werke ist. Als Künstler, der hauptsächlich regional tätig ist, habe ich nur begrenzten Kontakt zum Kunstmarkt und sichere den Lebensunterhalt meiner Familie größtenteils durch Auftragsarbeiten. Aber bedeutet das, dass meine Werke nicht mehr als Kunst gelten? 

Für die Zukunft träume ich davon, dass mir einfach manchmal nichts durch den Kopf geht - das wäre wahrlich entspannend. Währenddessen werde ich einfach weiter malen.

 

Robert Wilhelm

 

 


 

The question that is least helpful is: "What was the artist trying to tell us?"
This question actually implies that the artist intended to convey something different from what he has already expressed. Since childhood, I have loved imagining who I would have liked to be. Often, I would immerse myself in a fantasy world, accompanied by music, and imagine how I would introduce my past life to my future children through photo albums, drawings, pictures, videos, etc. Is this where my true motivation to paint lies? Given the current ecological crises, particularly the challenge of climate catastrophe, I almost daily question whether it even makes sense to create art.

 

Would it not be more meaningful, for example, to help reforest our dying forests?
Success in the art market certainly seems to guarantee societal acceptance, but this market is heavily influenced by external factors and capitalist logics that have little to do with actual art. Discussions about the art market often focus on profitability, neglecting the artistic aspects. Ultimately, however, the economic question becomes a question about the nature of art itself.

 

One could also formulate it as the criteria for evaluation have migrated from regimes to the market and there is no longer any art criticism because market success is the sole criterion for appreciating artistic works. As an artist mainly active regionally, I have limited contact with the art market and largely support my family's livelihood through commissioned work. But does that mean that my works are no longer considered art?

 

For the future, I dream of sometimes having nothing on my mind - that would truly be relaxing. Meanwhile Il´l just keep painting.

Robert Wilhelm

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